Verbände als strukturierte Branchenvertretung nutzen
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Die Rolle von Verbänden für Fertigung / FM
Die Fertigungsindustrie zählt in Deutschland zu den wirtschaftlich bedeutendsten Sektoren, und ein reibungsloser Betrieb der Produktionsstätten ist für Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit essenziell. Facility Management in der Fertigung stellt sicher, dass Gebäude, Anlagen und Infrastrukturen die Produktionsprozesse optimal unterstützen – von der Wartung der Maschinen über die Versorgung mit Energie und Medien bis hin zur Sicherheit am Standort. Dabei stehen FM-Abteilungen in Produktionsunternehmen vor komplexen Herausforderungen: Sie müssen technische Anlagen instand halten, strenge Sicherheits- und Umweltstandards einhalten und Ausfallzeiten in der Produktion minimieren. Spezialisierte Industrieverbände mit Fokus auf Produktionstechnik und industrielle Fertigung spielen hier eine zentrale Rolle. Durch solche Verbände erhalten FM-Teams Zugang zu aktuellem Fachwissen, bewährten Methoden und einem Expertennetzwerk, um die Schnittstelle zwischen Gebäude- und Produktionstechnik effizient zu gestalten. In der Praxis wird daher empfohlen, Mitglied in relevanten Branchenverbänden zu sein, um am technischen Fortschritt teilzuhaben und von Best Practices zu profitieren.
REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e.V.
REFA ist Deutschlands ältester Fachverband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung, gegründet 1924. Seine Mission liegt darin, Methoden und Standards für effizientere Arbeitsprozesse zu entwickeln und zu verbreiten. In der Tradition des Scientific Management vertritt REFA das Industrial Engineering im deutschsprachigen Raum. Der Verband erarbeitet praxisnahe Verfahren zur Zeitermittlung, Prozessanalyse und Organisationsgestaltung und stimmt diese mit Sozialpartnern ab, um sie als REFA-Standard in Unternehmen einzuführen. Als gemeinnütziger Bildungsträger bietet REFA zudem ein breites Spektrum an Schulungen und Weiterbildungen an und fördert so die berufliche Qualifizierung in Industrie und Verwaltung. Mit über 5.000 Mitgliedern (Stand 2023) bildet REFA ein umfassendes Expertennetzwerk, das branchenübergreifend Know-how im Industrial Engineering bündelt.
Relevanz für FM in der Fertigung: Für FM-Abteilungen in Produktionsbetrieben liefert REFA bewährte Methoden, um Abläufe am Standort effizienter zu gestalten. Dies hilft etwa bei der Optimierung von Instandhaltungsprozessen, der Personaleinsatzplanung im technischen Service oder der Arbeitsplatzgestaltung in Werkstätten und Produktionshallen. Durch Industrial-Engineering-Methoden trägt REFA dazu bei, Schnittstellen zwischen Gebäudemanagement und Produktion zu harmonisieren und Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Weiterbildung: REFA bietet zertifizierte Aus- und Weiterbildungsprogramme in Industrial Engineering, Lean Production und Zeitmanagement an. FM-Mitarbeiter in der Fertigung können sich so z.B. zum REFA-Analyst oder Industrial Engineer weiterqualifizieren, um Instandhaltungs- und Facility-Prozesse nach anerkannten Standards zu steuern.
Methoden und Tools: Mit der REFA-Methodenlehre stellt der Verband praxisbewährte Werkzeuge zur Verfügung, um Prozesse zu analysieren, zu messen und zu verbessern. FM-Teams können diese z.B. für die Wartungsplanung, Prozessoptimierung im technischen Gebäudebetrieb oder zur Produktivitätssteigerung von Serviceabläufen nutzen.
Netzwerk und Best Practices: Als branchenübergreifendes Netzwerk ermöglicht REFA den Erfahrungsaustausch mit Produktionsleitern, Arbeitsplanern und Instandhaltungsexperten. Durch Arbeitskreise und Fachtagungen erhalten FM-Verantwortliche Einblick in Best Practices anderer Unternehmen und können eigene Lösungsansätze diskutieren.
Offizieller Weblink: www.refa.de
VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Der VDMA ist mit rund 3.600 Mitgliedsunternehmen der größte Netzwerkverband des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus. Seit seiner Gründung 1892 vertritt er die Interessen der deutschen Investitionsgüterindustrie – insbesondere des Maschinenbaus – gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Zugleich fördert der VDMA den Erfahrungsaustausch und technischen Fortschritt innerhalb der Branche. In 36 Fachverbänden und zahlreichen Arbeitsgemeinschaften erarbeitet der VDMA branchenspezifische Standards, Normen und Best-Practice-Empfehlungen, die in der Industrie breite Anwendung finden. Themen wie Forschung & Produktion, Industrie 4.0, Energieeffizienz oder Berufsausbildung werden vom VDMA aktiv vorangetrieben. Damit dient der Verband als Stimme und Innovationsplattform des deutschen Maschinenbaus und treibt wichtige Zukunftsthemen der Fertigung voran.
Relevanz für FM in der Fertigung: Für FM-Abteilungen, die Fabriken und industrielle Anlagen betreuen, ist der VDMA ein wichtiger Impulsgeber. Als Vertreter der Maschinenbauindustrie setzt der VDMA Standards, etwa für die Wartung von technischen Anlagen, die direkt Einfluss auf das technische Facility Management haben. Zudem informiert der Verband über neue Produktionstechnologien (z.B. Automation, additive Fertigung), wodurch FM-Verantwortliche frühzeitig Anforderungen an Gebäudeinfrastruktur oder Versorgung erkennen können. Durch die VDMA-Aktivitäten im Bereich Energie- und Umweltmanagement erhalten FM-Manager Leitlinien, um Fabrikstandorte nachhaltiger und effizienter zu betreiben.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Standards und Richtlinien: In VDMA-Arbeitskreisen entstehen praxisnahe Richtlinien für Instandhaltung und technische Gebäudeausrüstung. Prominente Beispiele sind die VDMA-Einheitsblätter 24186 (Wartung) und 24176 (Inspektion), die als Standardwerke für die Wartung von Gebäudetechnik gelten und europaweit Verbreitung finden. FM-Abteilungen nutzen diese Vorgaben, um Wartungsverträge zu formulieren und den Betrieb von Anlagen normgerecht sicherzustellen.
Technologie- und Trendplattform: Über Branchenevents, Messen und Publikationen (z.B. Industrie 4.0 Forum) informiert der VDMA über aktuelle Trends der Produktionstechnik. FM-Teams können diese Plattformen nutzen, um sich etwa über digitale Instandhaltungslösungen, Automation im Gebäudebetrieb oder neue Sicherheitsstandards zu informieren und diese Erkenntnisse in ihre Strategien einfließen zu lassen.
Vernetzung und Beratung: Als großes Industrienetzwerk ermöglicht der VDMA den Austausch zwischen Herstellern, Dienstleistern und Anwendern. FM-Verantwortliche in der Industrie können über VDMA-Gremien Kontakte zu Maschinenlieferanten, Planern und anderen Unternehmen knüpfen und bei Bedarf auf Beratungsangebote zurückgreifen. Beispielsweise bietet der VDMA Arbeitskreise zu Facility-Themen (etwa für Gebäudetechnik-Instandhaltung) an, in denen FM-Professionals praxisbezogene Lösungen diskutieren.
Offizieller Weblink: www.vdma.org
DGQ – Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V.
Die DGQ ist das zentrale deutsche Netzwerk für Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung. Gegründet 1952 aus einem Arbeitskreis für wirtschaftliche Fertigung, fördert die DGQ seither branchenübergreifend die Verbreitung von QM-Methoden und -Wissen in Wirtschaft und Verwaltung. Satzungsgemäßes Ziel des Vereins ist es, Qualitätsfachwissen ständig weiterzuentwickeln, neueste Erkenntnisse aufzugreifen und deren praktische Umsetzung in Unternehmen zu unterstützen. Hierzu bietet die DGQ ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm sowie Personenzertifizierungen an und betreibt ein deutschlandweites Netz aus 62 Regionalkreisen, in dem sich Fachleute vor Ort austauschen. Als Mitglied der European Organization for Quality und nationaler Partner der EFQM bringt die DGQ zudem internationale Excellence-Konzepte nach Deutschland. Mit rund 750 Unternehmensmitgliedern und 5.700 persönlichen Mitgliedern (Stand 2021) verbindet die DGQ Experten vieler Branchen zu allen Aspekten von Qualität und Prozessoptimierung.
Relevanz für FM in der Fertigung: In Produktionsbetrieben muss das Facility Management hohe Qualitätsmaßstäbe erfüllen – sei es in der Einhaltung von Normen (z.B. ISO 9001), der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen oder der Sicherstellung von Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Infrastruktur. Die DGQ liefert FM-Abteilungen hierzu den methodischen Rahmen. Durch Qualitätsmanagement-Prinzipien können etwa Wartungsprozesse systematisch verbessert und dokumentiert werden. Zudem hilft eine gelebte Qualitätskultur – gefördert durch DGQ-Initiativen – dabei, Schnittstellen zwischen Produktion und FM reibungslos und normkonform zu gestalten.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Schulungen und Zertifikate: Die DGQ bietet vielfältige Trainings zu Qualitätsmanagement, Auditierung, Prozessmanagement und Arbeitssicherheit an. FM-Mitarbeiter können z.B. an Lehrgängen zum Qualitätsbeauftragten oder Six Sigma teilnehmen oder an spezifischen Schulungen für Instandhaltungsqualität und Lieferantenmanagement, um Qualitätsstandards im technischen Service sicherzustellen.
Fachnetzwerk und Erfahrungsaustausch: Über regionale DGQ-Kreise und Fachgruppen können sich FM-Verantwortliche mit Qualitätsmanagern aus anderen Unternehmen vernetzen. Dort werden Best Practices ausgetauscht – etwa wie Prüfprozesse für gebäudetechnische Anlagen gestaltet oder Dienstleister qualitätsgerecht gesteuert werden. Dieser Austausch fördert neue Impulse für das eigene Qualitätsmanagement im FM.
Publikationen und Tools: Die DGQ stellt Hilfsmittel wie Leitfäden, Whitepapers und die Fachzeitschrift Qualität und Zuverlässigkeit bereit. FM-Abteilungen profitieren z.B. von Checklisten zur Auditierung von FM-Dienstleistungen oder vom EFQM-Modell für Excellence, das die DGQ als nationaler Partner propagiert. Solche Instrumente helfen, die Leistung des Facility Managements messbar zu machen und kontinuierlich zu verbessern.
Offizieller Weblink: www.dgq.de
FVI – Forum Vision Instandhaltung e.V.
Das Forum Vision Instandhaltung (FVI) ist ein Netzwerk für alle Akteure der industriellen Instandhaltung in Deutschland. Der 2004 gegründete, gemeinnützige Verein versteht sich als “das Netzwerk der Instandhaltung” und vereint über 500 Mitglieder aus Mittelstand, Großindustrie, Wissenschaft und Politik. Ziel des FVI ist es, den Stellenwert professioneller Instandhaltung als Erfolgsfaktor für Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Der Verband entwickelt gemeinsam mit seinen Mitgliedern zukunftsweisende und praxisorientierte Lösungen für alle Themen rund um Wartung und Anlagenmanagement. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit stehen der intensive Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis, das Aufzeigen von Zukunftstrends (etwa Digitalisierung, Nachhaltigkeit in der Instandhaltung) sowie die Interessenvertretung der Instandhaltungsbranche gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Durch regelmäßige Treffen, Arbeitsgruppen und Forschungsprojekte (z.B. der vom FVI initiierte Branchenindikator Instandhaltung) bündelt das FVI aktuelles Instandhaltungs-Know-how in einem Wissenspool und fördert den Erfahrungsaustausch unter Experten.
Relevanz für FM in der Fertigung: Für FM-Abteilungen in Produktionsunternehmen, die oft auch für die Instandhaltung der gebäudetechnischen Anlagen und in manchen Fällen der Produktionsmaschinen verantwortlich sind, ist das FVI eine wertvolle Plattform. Hier werden neueste Entwicklungen im Maintenance-Bereich diskutiert – von Predictive Maintenance über Ersatzteilmanagement bis zur Instandhaltungsorganisation. So unterstützt das FVI FM-Teams dabei, ihre Instandhaltungsstrategien auf dem neuesten Stand zu halten und die Anlagenverfügbarkeit – und damit die Produktionssicherheit – zu maximieren.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Expertennetzwerk & Erfahrungsaustausch: Das FVI vernetzt Instandhaltungsfachleute aus verschiedenen Branchen. In regelmäßigen FVI-Treffen (regional und überregional) sowie auf dem jährlichen FVI-Campus können FM-Verantwortliche Kontakte knüpfen und Best Practices austauschen. Themen sind z.B. CMMS-Einführung, Ersatzteilstrategie oder Kompetenzmanagement für Techniker. Dieser direkte Austausch hilft, Lösungen für eigene Herausforderungen zu finden und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Wissenstransfer & Trendbeobachtung: Gemeinsam mit Forschungsinstituten initiiert das FVI Projekte und Studien, um neue Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Beispiele sind das EU-geförderte Projekt More4Sustainability zur nachhaltigen Wartung oder regelmäßige Benchmark-Studien zur Instandhaltungsperformance. FM-Abteilungen erhalten so Zugang zu aktuellen Daten, Kennzahlen und Handlungsempfehlungen – etwa wie sie ihre Wartungsprozesse nachhaltiger gestalten oder den Reifegrad ihres Instandhaltungsmanagements beurteilen können.
Hilfsmittel & Öffentlichkeitsarbeit: Das FVI entwickelt Leitfäden, z.B. zu Instandhaltungskennzahlen oder zur Implementierung von Total Productive Maintenance (TPM), die FM-Teams als Vorlage dienen können. Über Pressearbeit und Veranstaltungen macht der Verband zudem auf die Bedeutung guter Instandhaltung aufmerksam. Hiervon profitieren FM-Abteilungen indirekt, da etwa erfolgreiche Instandhaltungsprojekte aus Unternehmen ausgezeichnet und publiziert werden – was wiederum intern die Rückendeckung für Investitionen in Maintenance stärken kann.
Offizieller Weblink: www.fvi-ev.de
WGP – Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik e.V.
Die WGP ist die wissenschaftliche Vereinigung der deutschen Produktionstechnik. In diesem exklusiven Verbund schließen sich 64 führende Professorinnen und Professoren der Produktionstechnik aus 37 Universitäts- und Fraunhofer-Instituten zusammen. Gemeinsam repräsentieren sie rund 2.000 Wissenschaftler, die an Zukunftsthemen der industriellen Fertigung forschen – von neuen Fertigungsverfahren über Maschinen und Anlagen, Robotik und Montage bis hin zu Produktionsmanagement und -logistik. Die WGP verfolgt das Ziel, Forschung und Lehre in der Produktionstechnik voranzubringen und deren Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft hervorzuheben. Sie berät Politik und Industrie in technologiepolitischen Fragen und bringt sich zu gesellschaftlich relevanten Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, dem Fachkräftemangel oder der nachhaltigen Produktion mit Positionspapieren aktiv ein. Über die WGP-Produktionsakademie fließen neueste Forschungsergebnisse direkt in die industrielle Praxis ein, indem praxisnahe Weiterbildungskurse für Mitarbeiter von Fertigungsunternehmen angeboten werden.
Relevanz für FM in der Fertigung: Die enge Verzahnung von Produktion und Gebäudetechnik erfordert von FM-Verantwortlichen ein Verständnis aktueller Fertigungstechnologien und -trends. Hier liefert die WGP wertvolle Impulse: Sie zeigt auf, wohin sich Fabriken der Zukunft entwickeln – etwa im Hinblick auf vernetzte Smart Factories oder resiliente Produktionssysteme – und ermöglicht FM-Abteilungen, frühzeitig auf diese Entwicklungen zu reagieren. Außerdem sensibilisiert die WGP für die Bedeutung einer guten Produktionsumgebung; Themen wie energieeffiziente Fabriken oder arbeitsfreundliche Montagebedingungen betreffen direkt auch das Facility Management. Indem die WGP Produktionstechnik als Ganzes betrachtet, schließt sie auch die Fabrikplanung und -organisation mit ein – Bereiche, in denen FM und Produktion eng kooperieren.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Weiterbildung und Qualifizierung: Über die WGP Produktionsakademie bietet die Vereinigung seit vielen Jahren zertifizierte Trainings für Beschäftigte von Produktionsbetrieben an. FM-Mitarbeiter können an diesen Kursen – etwa zu digitaler Fertigung, Lean Production oder Energiemanagement in Produktionsstätten – teilnehmen, um ihr Know-how zu erweitern. Dadurch bleiben sie hinsichtlich neuer Technologien und Methoden am Puls der Zeit und können entsprechende Maßnahmen im eigenen Verantwortungsbereich umsetzen.
Wissensdokumente und Forschungstransfer: Die WGP veröffentlicht frei zugängliche Positionspapiere und Studien zu aktuellen Herausforderungen der Produktion. Beispielsweise wurde ein Positionspapier zur Resilienz von Fabriken herausgegeben, das praxisnah darstellt, wie Produktionsstandorte krisenfester gemacht werden können. Solche Publikationen bieten FM-Abteilungen konkrete Handlungsempfehlungen (z.B. zu vorbeugendem Risikomanagement bei Versorgungseinrichtungen) und helfen, die eigenen Strategien an den Stand der Wissenschaft anzulehnen.
Netzwerk und Beratung: Als Zusammenschluss der Top-Forschungseinrichtungen steht die WGP in regem Austausch mit der Industrie. Unternehmen – und damit deren FM-Bereiche – profitieren von diesem Netzwerk, indem sie z.B. an WGP-Jahreskongressen teilnehmen oder direkt Kontakt zu den Instituten aufnehmen können. So lässt sich bei speziellen Fragestellungen (etwa Wie plane ich eine „lernende Fabrik“?) wissenschaftlicher Rat einholen. Zudem positioniert die WGP die Belange der Produktionsstandorte in der Politikberatung, was langfristig günstige Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Standards) für Anlagenbetreiber und damit auch FM-Abteilungen schafft.
Offizieller Weblink: www.wgp.de
ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie e.V.
Der ZVEI ist die zentrale Interessenvertretung der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, welche auch als Treiber der Digitalisierung in der Fertigung gilt. Als Branchenverband mit über 1.600 Mitgliedsunternehmen (Stand 2020) bündelt der ZVEI die wirtschafts-, technologie- und umweltpolitischen Interessen dieser Schlüsselindustrie. Mit fast einer Million Beschäftigten in Deutschland und 242 Mrd. € Umsatz (2023) ist die Elektro-/Digitalindustrie gemessen an den Beschäftigten der zweitgrößte Industriezweig des Landes – direkt nach dem Maschinenbau. Der ZVEI setzt sich dafür ein, die Transformation zu einer elektrifizierten und digital vernetzten Gesellschaft voranzutreiben. Sein Leitbild der “All-Electric Society” beschreibt eine Zukunft, in der Sektorenkopplung und Elektronik alle Bereiche – von Energie über Gebäude bis zur industriellen Produktion – nachhaltiger und effizienter machen. Entsprechend engagiert sich der ZVEI in Initiativen zu Industrie 4.0, Normung (z.B. Gerätestandards) und Fachkräftenachwuchs, um den Technologiestandort Deutschland zu stärken. Der Verband gliedert sich in 22 Fachverbände nach Produktsegmenten und unterhält Landesstellen sowie Büros in Berlin, Brüssel und Peking, um die Interessen seiner Mitglieder national wie international zu vertreten.
Relevanz für FM in der Fertigung: Moderne Produktionsstätten sind ohne digitale Technologien und elektrische Infrastruktur nicht denkbar – von Automatisierungssystemen über IoT-Sensorik bis zur Gebäudeleittechnik. Der ZVEI gestaltet diese Technologiefelder maßgeblich mit und setzt Standards, die auch für das Facility Management in Industriebetrieben wichtig sind. Beispielsweise entwickelt der ZVEI Richtlinien für Industrie-4.0-Schnittstellen und fördert die Vernetzung von Maschinen und Anlagen. FM-Abteilungen profitieren davon, weil Kompatibilität und Sicherheit von gebäudetechnischen Systemen (etwa Stromversorgung, Steuerungen) gewährleistet werden. Zudem bietet der ZVEI Impulse im Bereich Energieeffizienz und Sektorkopplung in Gebäuden: Da Produktionsstandorte große Energieströme haben, sind die vom ZVEI propagierten Lösungen – etwa Gleichstromnetze in Fabriken oder Smart-Building-Technologien – für das industrielle FM von hoher Relevanz.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Normen und Standards: Als Stimme der Elektroindustrie wirkt der ZVEI in zahlreichen Normungsgremien mit. So entstehen branchenspezifische Standards, etwa für elektrische Sicherheit, digitale Kommunikation oder Gebäudeautomation, die FM-Abteilungen als Rahmen für Beschaffung und Betrieb nutzen können. Beispiele sind standardisierte ZVEI-Kennzeichnungen für Betriebsmittel oder Mitwirkung an der Plattform Industrie 4.0 für interoperable Systeme – beides hilft, Anlagen im Fabrikumfeld kompatibel und sicher zu betreiben.
Information und Weiterbildung: Der ZVEI veröffentlicht regelmäßig Studien, Leitfäden und Positionspapiere zu Technologietrends der Elektro- und Digitalbranche. FM-Verantwortliche in der Fertigung können etwa vom ZVEI-Industriebarometer oder Publikationen zu Smart Factory und IoT-Security profitieren, um eigene Digitalisierungsprojekte fundiert anzugehen. Zudem organisiert der Verband Fachtagungen und Arbeitskreise (z.B. ZVEI-Plattform Gebäude), in denen Know-how zu Gebäudetechnik und Energie im Produktionsumfeld vermittelt wird.
Branchennetzwerk und Kooperationen: Durch den ZVEI erhalten FM-Abteilungen Zugang zu einem breiten Netzwerk von Herstellern und Dienstleistern der Elektro- und Automatisierungsbranche. Auf Messen (wie der Hannover Messe oder electronica) und Verbandsevents können Kontakte geknüpft und Kooperationen angebahnt werden – etwa für Pilotprojekte im Bereich Smart Maintenance oder Energiemanagement. Darüber hinaus arbeitet der ZVEI mit anderen Verbänden (z.B. VDMA, BDI) zusammen und tritt geschlossen für industriefreundliche Rahmenbedingungen ein, was langfristig auch den Betrieb von Produktionsstandorten erleichtert.
Offizieller Weblink: www.zvei.org
