Schnittstelle FM und Fertigung: Planungs- und baubegleitendes Facility Management (bFM)
In der Planung und Realisierung industrieller Neubauten oder Produktionsmodernisierungen entscheidet sich früh, ob der spätere Betrieb stabil, sicher, wartungsfähig und effizient ist – oder ob Schnittstellenprobleme zwischen Facility Management (FM) und Fertigung zu Störungen, Mehraufwänden und Nutzungskonflikten führen.
Das planungs- und baubegleitende FM (bFM) hat die Aufgabe, betrieblich relevante Anforderungen an Infrastruktur, Versorgung, Wartung, Reinigung, Medien und Sicherheit bereits in der Entwurfs-, Ausführungs- und Bauphase einzubringen. Ziel ist es, die Schnittstelle zwischen technischer Infrastruktur und Produktion proaktiv, abgestimmt und nachhaltig nutzbar zu gestalten.
Typische Themenfelder der Schnittstelle FM–Fertigung in der Planung
Druckverlust durch nicht abgestimmte Verbrauchsspitzen
Wartungszugänglichkeit
Technikräume ohne Zugang, Serviceklappen unbenutzbar
Störung der Fertigung
Wartungsarbeiten im Taktbetrieb ohne Terminabstimmung
Nachrüstkosten
Umbau von Trassen, Fundamenten oder Medienübergaben
Sicherheitsdefizite
PSA-Wege oder Fluchtwege blockiert oder ungeplant
Erfolgsfaktoren
Erfolgsfaktor
Wirkung
Frühe Beteiligung des bFM
Realistische und betriebsnahe Planung
Abstimmung mit Nutzerseite
Schnittstellenlogik FM–Fertigung wird praxistauglich
Zeichnerische Schnittstellenplanung
Klarheit bei Übergaben, Nachweis im Bauablauf
Digitale Dokumentation
Nutzung der Daten im Betrieb, Integration in Systeme
Einheitliche Kommunikationswege
Begehungen, Freigaben, Rückfragen strukturiert
Nutzung in Betrieb und Übergabe
Das planungs- und baubegleitende FM an der Schnittstelle zu Fertigung wird bei der Inbetriebnahme, Betreiberzuordnung, Raumbuchung, Wartungsplanung und CAFM-Integration genutzt. Es sichert, dass technische Infrastruktur und Produktionsprozesse ab Tag 1 koordiniert, wartungsfähig, energieeffizient und sicher ineinandergreifen.
Damit wird bFM zur Klammer zwischen Planung, Technik, Produktion und Betrieb – als Teil eines wirtschaftlich erfolgreichen und resilienten Industriebaus.